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Folien-Lexikon

Cellophan Folien

Cellophan-Folien als umweltfreundliche Lösung für die Verpackung

Ästhetisch, geschmacksneutral und umweltfreundlich - als plastikfreies Verpackungsmaterial bietet transparentes Cellophan (auch als Zellglas bezeichnet) gleich mehrere Vorteile. Die glasklare Optik im Verbund mit den nachhaltigen Eigenschaften von Cellophan bzw. Zellglas machen Folien aus diesem Material unentbehrlich für den umweltbewussten Haushalt. Mit Ihrer Entscheidung für Folien aus unbeschichtetem Zellglas leisten Sie so einen wertvollen Beitrag zu einem plastikfreien Leben und profitieren zum anderen gleichzeitig von der Leistungsfähigkeit als Verpackungsmaterial.

Wie werden Cellophan-Folien hergestellt?

Zellglas-Folien werden aus Zellulose hergestellt, die in der Regel aus Holz bzw. aus Holzpulpe (Zellulosebrei) gewonnen wird. Vom chemischen Vorgang her wird die Holzpulpe in Schwefelkohlenstoff und Natronlauge aufgelöst. Dadurch steht eine reine und transparente Zellulose zur Verfügung. Anschließend mischen Sie diese zusätzlich mit Glycerin. Auf diese Weise erhalten Sie als Endprodukt dann Zellglas als Basismaterial für Cellophan-Folien.

Die Bedeutung von Cellophan für die Haushalte

Erfunden wurde Cellophan von dem Schweizer Textilingenieur und Chemiker Jacques Edwin Brandenberger. Das Zellglas trat dann erstmals im Jahr 1908 in Frankreich in Erscheinung, als die erste Maschine für die Herstellung von dichtem Cellophan aus dem Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellen, also der Zellulose, entwickelt wurde. Das Material setzte sich dank der transparenten Optik und der verhältnismäßig hohen Reißfestigkeit auf Anhieb als Verpackungsmaterial durch und dominierte als transparente Folie den Verpackungsmarkt bis weit in die 1950er Jahre hinein.

Dann kamen verschiedene günstigere Kunststoff-Folien auf den Markt. Im Gegensatz zu den aus nachwachsenden Rohstoffen nachhaltig produzierten Cellophan-Folien lassen sich diese Varianten allerdings nur extrem langsam im Ökosystem abbauen. Erst mit dem stetig steigenden Umweltbewusstsein von Verbrauchern und Unternehmen sind die Cellophan-Folien als plastikfreie Verpackung für vielseitige Anwendungsbereiche wieder in den Fokus gerückt.

Wie nachhaltig sind Cellophan-Folien?

Für die Herstellung von Cellophan bzw. Zellglas werden nachwachsende Rohstoffe verwendet. Fossile Rohstoffe bleiben hier bei der Kunststoffherstellung außen vor. Klassische Kunststofffolie benötigt in der Regel bis zu 500 Jahren, bevor das Material biologisch abgebaut werden kann.

Unsere Cellophan-Folien sind grundsätzlich nachhaltig produziert und kompostierbar. So wird für die Herstellung des Cellophans ausschließlich nachwachsendes Holz genutzt. Um aus diesem Material Zellglas herzustellen, benötigen Sie Holzpulpe. Hierbei handelt es sich um einen Cellulosebrei, der als Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände fungiert. Die Holzpulpe wird dabei in Schwefelkohlenstoff (CS2) und Natronlauge (NaOH) aufgelöst. Auf diese Weise erhalten Sie den für die Folien-Herstellung benötigten Zellstoff in Form von reiner und transparenter Zellulose.

Zwar weisen Zellglas-Folien und Folien aus Plastik ähnliche Eigenschaften auf, sind aber grundlegend verschieden im Hinblick auf Herstellungsprozess und Umweltverträglichkeit. Cellophan-Folien stellen diesbezüglich die umweltfreundlichste Variante aller Kunststoff-Folien dar.

Auf einen Blick - diese Vorteile bieten Ihnen Cellophan-Folien

  • Umweltverträglichkeit bzw. -freundlichkeit
  • Nutzung von zertifizierten Baumbeständen
  • Biologisch abbaubar und kompostierbar
  • Herstellung erfolgt aus Zellulose
  • Geschmacks- und geruchsneutral
  • Frei von Plastik und Schwermetallen
  • Keine Epoxidharze und Isothiazolinon Derivate
  • Material ist unbeschichtet
  • Ohne gesundheitsgefährdendes Bisphenol A (BPA)
  • Keine Weichmacher
  • Frei von Vinylchlorid Monomeren und Nitrosaminen

Die Einsatzgebiete der Cellophan-Folie

Auch im Hinblick auf die jeweiligen Anwendungsszenarien weisen Folien aus Zellglas aufgrund ihrer Eigenschaften deutliche Vorteile auf. Cellophan ist zum Beispiel wasserdicht, hat dabei aber im Gegensatz zu den Plastikfolien den Vorteil, dass sich innerhalb der Verpackung keinerlei Schwitzwasser bildet. Denn das Material lässt Wasser als Dampfmoleküle entweichen. Hinzu kommt die Lebensmittelverträglichkeit sowie ein Erscheinungsbild, das von einer seidigen Oberfläche und einem einzigartigen Schimmer geprägt wird.

In früheren Zeiten wurde mit angefeuchtetem Cellophan vorzugsweise Marmelade in Gläsern konserviert. Durch das Anfeuchten wird die Folie später extrem luftdicht und glatt. Bevorzugt eingesetzt wird die Cellophan-Folie in der heutigen Zeit im Lebensmittelbereich und als edel wirkendes Verpackungsmaterial für Präsente und Produkte.

Zudem nutzen gerade Allergiker und Chemikalien-sensible Personen Folien dieser Art als plastikfreie und geruchlose Verpackung und Aufbewahrungsort von vielen Gegenständen des täglichen Bedarfs. Grundsätzlich kann Zellglas für zahlreiche Verpackungslösungen, wie zum Beispiel in Form von Flachbeuteln oder Bodenbeuten, hergestellt und entsprechend zugeschnitten werden. Dadurch sind nahezu unzählige Einsatzmöglichkeiten umsetzbar. Auf dieser Seite können Sie sich einen umfassenden Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von Cellophan-Folien verschaffen.  

Diese Eigenschaften von Zellglas bzw. Cellophan stehen für die Einsatzvielfalt:

  • Sauerstoffdurchlässigkeit
  • Dampfdurchlässigkeit
  • Erdölfrei
  • Biologisch abbaubar
  • Transparente Optik

Geschichtliches zu Cellophan Folie

Zellglas wurde 1908 vom Schweizer Chemiker Jacques E. Brandenberger erfunden. Er brachte die daraus entwickelte Folie unter dem Markennamen Cellophan auf den Markt. 1913 gegründete er in Frankreich die Firma „La Cellophane S.A.", an die er 1917 die Patente für Cellophan übertrug. Bis in die 1950er Jahre dominierte Cellophan Folie den Markt für Verpackungsfolien, denn es gab schlichtweg so gut wie keine Konkurrenzprodukte. Brandenberger meldete bis in die 1950er-Jahre zahlreiche weitere Patente für Anwendungen und optimierte Herstellungsverfahren der von ihm erfundenen, durchsichtigen Folien an. Die Transparenz der Cellophan Folie, die ermöglichte, dass verpackte Waren sichtbar blieben, sicherte den riesigen Erfolg dieses Pionierkunststoffs.

Entwicklung nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der Petrochemie Kunststofffolien entwickelt, deren Eigenschaften sehr viel besser für bestimmte Anwendungen angepasst werden konnten. Zudem war Erdöl billig und die Produktion der Folien preisgünstiger als die von Cellophan. Umweltaspekte spielten damals keine Rolle. Polyvinylchlorid (PVC), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) und Polystyrol (PS) ersetzten Cellophan Folien nach und nach in vielen Bereichen. Später kamen noch die heute allgegenwärtigen Polyesterfolien zum Beispiel aus PET hinzu. Erst mit dem wachsenden Bewusstsein über die problematische Rolle von petrochemisch erzeugten Kunststofffolien für Umwelt und Klima, gewinnt Cellophan Folie langsam wieder an Bedeutung.

Plastikfrei leben mit Cellophan Folie

Vielen Menschen ist es in der heutigen Zeit wichtig, ein plastikfreies oder zumindest plastikarmes Leben zu führen. Das bedeutet, dass sie auf Kunststoffe und Folien aus erdölbasierten Grundstoffen verzichten wollen. Wer dabei nicht auf die Vorteile von Kunststofffolien verzichten will, liegt mit der aus Cellulose hergestellten Cellophan Folie ganz richtig. Auch Cellophan Folie ist eine Kunststofffolie, sie wird aber komplett aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz erzeugt. Auch wenn sich Cellophan nicht so flexibel an Anforderungen anpassen lässt wie petrochemische Folien, kann die Folie aus Cellulose für viele Folienanwendungen vor allem im Lebensmittelbereich als umweltfreundlicher Ersatz dienen. Für Unternehmen ist das Verpackungsmaterial Cellophan Folie ein Verkaufsargument im Bereich der Nachhaltigkeit.

Spezifische Eigenschaften von Cellophan Folie

Cellophan Folie ist nur geringfügig elastisch oder plastisch verformbar. Das beim Anfassen von Cellophan Folie entstehende, knisternde Geräusch charakterisiert die Folie, wird von manchen Menschen aber als unangenehm empfunden. Cellophan Folien sind wasserdicht, lassen aber Sauerstoff und Wasserdampf passieren. Letzteres ist vor allem für Lebensmittelverpackungen wichtig, denn in den verpackten Waren enthaltene Restfeuchte kann entweichen. Das verhindert Kondenswasserbildung in den Verpackungen, vermindert Schimmelbildung und trägt zur Frische der verpackten Güter bei. Die Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen und die Möglichkeit, Cellophan Folien auf unterschiedlichen Wegen umweltfreundlich zu entsorgen – Altpapier, Kompostierung und rückstandsarme Verbrennung – sorgt für gute Umweltwerte der Folien trotz der bei der Erzeugung eingesetzten Chemikalien Schwefelkohlenstoff und Natronlauge. Die gute Umweltbilanz wird bei der Verwendung von Verbundfolien mit petrochemischen Folien naturgemäß verschlechtert, weil die guten Entsorgungsmöglichkeiten dadurch entfallen.

 

Cellophan-Folie im Einzelhandel

Die Umweltfreundlichkeit von Cellophanverpackungen ist auch im Einzelhandel angekommen. Insbesondere in Bioläden und Unverpacktläden, aber auch im sonstigen Einzelhandel setzen ökologisch motivierte Unternehmen wieder verstärkt auf die kompostierbare Verpackung aus Zellulose. Als Verpackungsmaterial für Waren, die im Laden abgefüllt werden können, aber auch als Produktverpackungen ab Werk sind Cellophantüten wieder im Kommen, obwohl das Material teurer ist als die Konkurrenz aus der Petrochemie. Trotz der energieintensiven Herstellung und der dort verwendeten Chemikalien hat das Material einen kleineren CO2-Fußabdruck als die petrochemische Konkurrenz. Forschungen zur Verbesserung der Produktionsverfahren in umwelttechnischer Hinsicht geben Hoffnung, dass das Material bald auch umweltfreundlicher produziert werden kann.

Nachteile von Cellophan-Folien

  • Cellophan ist nicht sehr reißfest
  • Bei der Produktion von Cellophan wird viel Energie gebraucht
  • Die Verwendung von Schwefelkohlenstoff und Natronlauge für die Produktion von Cellophan ist ein umweltrelevantes Problem. Forschungen zu möglichst geschlossenen Stoffkreisläufen auch in der Produktion, versuchen hier Abhilfe zu schaffen
  • Da Cellophan Wasserdampf passieren lässt, können darin eingepackte Produkte austrocknen
  • Cellophan kann nicht heißgesiegelt werden. Zum Verschließen einer Cellophantüte muss diese geklebt oder durch einen Verschluss oder eine Schnürung verschlossen werden
  • Cellophan ist nicht witterungsbeständig
  • Cellophan knistert charakteristisch, wenn es bewegt wird, was in manchen Bereichen als Nachteil gesehen wird, in anderen aber als Vorteil

 

FAQ

Sind Cellophan Folien Kunststoff oder nicht?

Wie werden Cellophan Folien entsorgt?

Wie verläuft der Herstellungsprozess von Cellophan Folien?

Wo wird Cellophan heute verwendet?

Sind Cellophan Folien umweltfreundlich?

Gibt es neben Cellophan Folien weitere aus Cellulose hergestellte Folien?

Woher kommt der Begriff Cellophan Folie?

Was haben Cellophan und Viskose miteinander zu tun?

Was ist der Unterschied zwischen Cellophan-Folie und PLA-Folie?

Gibt es noch weitere Folien aus Zellulose?

Was können wir für Sie tun?

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