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Flüssigtoner

Was sind Flüssigtoner?

Ursprünglich wurden Flüssigtoner für die Indigo-Digitaldrucksysteme entwickelt. Mit dem Einsatz von Flüssigtonern erfuhr der Digitaldruck eine enorme Aufwertung im Hinblick auf die Qualität. Im Gegensatz zu den in der Xerografie (elektrofotografische Methode der Informationsübertragung durch elektrisch geladenes Farbpulver) verwendeten Trockentonern, kommen bei Flüssigtonern kleinste Pigmentteilchen bis zu einer Größe von eins bis zwei Mikron zum Einsatz.

Die Tonerpartikel setzen sich dabei aus elektrisch geladenen Teilchen zusammen, die in Flüssigkeit aufgelöst werden. Diese Teilchen sorgen dafür, dass die Tonerpartikel elektrisch steuerbar sind. Zudem kommt es zu besonderen Spezifikationen. So sorgen die vergleichsweise kleineren Flüssigtoner für eine höhere Auflösung und schärfere Bildränder. Ähnlich wie beim Offsetdruck lassen sich zudem dünnere Farbschichten auftragen.

Dabei haben Sie die Möglichkeit, Bedruckstoffe anhand eines auf der Materialoberfläche angebrachten Primers vorzubereiten, was die Haftung des Flüssigtoners deutlich steigert. Die so bezeichneten Primer fungieren dabei als Haftvermittler, die Oberflächen besser benetzbar machen sollen. Außerdem können chemische Bindungen zwischen Oberfläche und Bindemittel gebildet werden. Meistens werden Primer als Grundierung direkt auf die jeweilige Oberfläche aufgetragen, können aber auch zur besseren Verbindung zwischen Träger und Klebstoffmasse in Form von Additiven genutzt werden. Das versetzt Sie in die Lage, Toner dieser Art auch auf speziellen Medien, wie zum Beispiel PVC oder Metallfolien, aufzubringen.

So funktionieren Flüssigtoner in Digitaldrucksystemen

Die nach dem elektrofotografischen Prinzip arbeitenden Toner mit flüssiger Tinte finden in der Regel in spezifischen Digitaldruckmaschinen Anwendung. Von der Funktionsweise her wird die elektrisch aufgeladene Farbe von der belichteten Druckfolie von den zu druckenden Flächen aufgenommen und dann auf ein Gummituch übertragen. Anschließend kann von diesem Gummituch aus das Papier oder die Folie bedruckt werden. Um die Tonerteilchen gezielt zu transportieren und zu verteilen, nutzt der Toner eine Trägerflüssigkeit.

Die Druckfarbe wird allerdings zuvor druckfertig vor- bzw. aufbereitet. Dies geschieht in der Druckmaschine, in dem ein Kohlenwasserstofflösemittel das Farbkonzentrat verdünnt. Dabei werden Farbpigmente in den Farbkonzentraten eingesetzt, die den farbgebenden Pigmenten in herkömmlichen Offset-Farben ähneln.

Beim Trocknungsprozess gelangen Kohlenwasserstoffe in die Raumluft

Beim Einsatz dieser Toner in Digitaldrucksystemen ist daher auch immer darauf zu achten, dass in Räumen eine umfassende Be- und Entlüftung sowie eine entsprechende Absaugung gewährleistet wird. Denn unabhängig von integrierten Filtersystemen kommt es beim Trocknungsprozess zu einer Verdunstung von Kohlenwasserstoffen und damit zu einer Belastung der Raumluft.

Welche besonderen Merkmale weisen Flüssigtoner und deren Arbeitsergebnisse auf?

Ein renommiertes und etabliertes Flüssigtoner-Verfahren stellt HP/Indigo dar. Die diesbezüglich eingesetzten Flüssigtoner bieten im Hinblick auf das Druckergebnis eine sehr hohe Qualität, die mit dem Niveau von Offsetdruck-Ergebissen vergleichbar ist. Alle Flächen drucken auch bei hellen Tönen absolut sauber. Zudem lassen sich auch verschiedene Sonderfarben drucken. Die eingesetzten Tinten sind nach dem Druck verhältnismäßig kratzfest und weisen eine hohe Lichtbeständigkeit auf.

Bei Flüssigtonern erfolgt beim Druckprozess keine Absorption in die Papierfaser. Daher lässt sich das Übertragen der elektrisch geladenen Tinte auch als ein Laminieren der Tonerlage definieren. Sobald die färbenden Substanzen mit dem Bedruckstoff in Kontakt kommen, sind diese sofort trocken. Davon profitiert der Anwender nachhaltig, da eine zusätzliche Fixierung der Toner nicht erforderlich ist.

Einschränkungen bestehen lediglich bei der freien Wahl der Papierlaufrichtung sowie hinsichtlich des relativ kleinen Druckformats. Zudem benötigt das HP/Indigo-Verfahren besonders behandelte Druckoberflächen. Wird der Einfarbendruck genutzt, reicht eine Umdrehung des Gegenzylinders. Demgegenüber muss sich der Zylinder beim Vierfarbdruck viermal drehen. Erst dann ist der Druckbogen vollständig bedruckt und kann ausgelegt werden.

Bei welchen Folien werden Flüssigtoner im Druckverfahren eingesetzt?

Flüssigtoner kommen auch im Rahmen von Druckverfahren für die Folienbedruckung zum Einsatz. Genutzt werden diese zum Beispiel für die Veredelung von Farbkastenfolien, Kaschierfolien, Spiegelfolien oder Transferfolien. So lassen sich zum Beispiel verschiedene PET-Folien mit HP/Indigo und den verwendeten Flüssigtonern bedrucken.

Auch Syntheticpaper wird gerne als Druckfolie für Druckverfahren mit Flüssigtonern verwendet. Aus dieser Folienart lassen sich beispielsweise Etiketten, Landkarten und Preisauszeichnungen anfertigen, die für die Anwendung im Außenbereich prädestiniert sind.

FAQ

Was versteht man unter Flüssigtoner?

Warum verbessert Flüssigtoner die Druckqualität?

Weshalb wird Flüssigtoner auch als ElektroInk bezeichnet?

Warum sind mit Flüssigtoner Druckbilder mit geringerer Stärke des Farbauftrags erreichbar?

Wie funktioniert der Druckprozess mit Flüssigtoner?

Welche Vorteile bietet Flüssigtoner?

Für welche Anwendungen eignet sich die Flüssigtoner-Drucktechnologie?

Ist die Drucktechnologie mit Flüssigtoner umweltfreundlich?

Gibt es auch Nachteile der Druckverfahren mit Flüssigtoner?

Haben Druckverfahren mit Flüssigtoner Zukunft?

Was können wir für Sie tun?

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