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Festtinten

Festtinten für Druckverfahren mit Festtintendruckern

Der Festtintendruck ist ein Druckverfahren, bei dem feste Tinte aus geschmolzenen Wachsstäbchen oder Festtintenblocks, sogenannten Colorsticks vor dem Druck geschmolzen und über Düsen auf das Druckmedium aufgetragen wird. Festtintendrucker, auch Wachsdrucker oder englisch Solid-Ink-Drucker genannt, wurden Ende des 20. Jahrhunderts von der Firma Tektronix entwickelt. Das Patent wurde von der Druckerfirma Xerox aufgekauft und die Technik in Xerox Druckern weiterentwickelt. Festtinten sind also neben Tinte und Toner das dritte Medium, das in Farbdruckern eingesetzt werden kann, um farbige Ausdrucke zu ermöglichen.

Welche Eigenschaften haben Festtinten?

In den meisten Festtintendruckern kommen Festtinten in Blockform zum Einsatz. Sie ähneln von der Konsistenz her Wachsmalstiften und Wachs ist auch das Material, aus dem sie gefertigt werden. Die Blöcke sind ungiftig, können von Hand angefasst werden und verschmutzen weder Hände noch Kleidung. Damit die Festtinte durch die Druckerdüse auf das Druckmaterial gepresst werden kann, wird die Tinte zuvor erhitzt und damit verflüssigt. Die Druckfarben liegen, wie bei anderen Druckern auch in den Farben Magenta, Cyan, Gelb und Schwarz vor, aus denen alle Druckfarben gemischt werden.

Vorteile von Festtinten

Mit Festtinte werden beim Druck wasserfeste und farbechte Drucke erzielt. Festtintendrucker erreichen eine hohe Druckgeschwindigkeit, sobald die Festtinte einmal erwärmt ist. Da die Farben als Film auf dem Druckmedium aufgetragen werden, kann auf den unterschiedlichsten Untergründen ohne Qualitätsverlust gedruckt werden. Bei den meisten Modellen von Festtintendruckern ist ein Nachfüllen der Tinten bei laufendem Betrieb möglich. Da die Einschübe für die Festtintensichtbar sind, ist eine aufwändige Füllstandsanzeige nicht notwendig. Festtintendrucker sind wartungsarm und erzielen günstige Seitenpreise, die zudem kaum vom Farb- oder Schwarz-Weiß-Druck abhängig sind. Es entstehen sehr gute Druckergebnisse mit satten und vollen Farben ohne Streifen- oder Schlierenbildung.

Wie ist die Umweltbilanz von Festtintendruckern?

Auch im Bereich Umweltschutz liefern Festtintendrucker eine gute Bilanz: Die anfallende Müllmenge ist bei Festtintendruckern im Verhältnis zu Laser- oder Tintenstrahldruckern stark reduziert, weil keine leeren Kartuschen oder Patronen anfallen. Festtinte ist ungiftig und ungefährlich. Festtintenblocks entwickeln keine schädlichen Emissionen. Sie können bedenkenlos angefasst werden und Reste im Hausmüll entsorgt werden. Ohne Qualitätsverlust kann auf Recyclingpapier gedruckt werden.

Nachteile von Festtinten

Festtintendrucker lohnen sich vor allem bei hohem Druckaufkommen und langen Druckzeiten. Bei oftmaligem Wiederanfahren des Druckers müssen jeweils die Druckköpfe gereinigt werden, was erhebliche Mengen von Festtinte verschlingt. Bleiben die Drucker im Standby eingeschaltet, verschlingen sie wegen der Heizung der Tinten erhebliche Strommengen. Werden sie ausgeschaltet haben sie zum Erwärmen der Festtinte eine Vorlaufszeit von ca. 20 Minuten. Die wachsartige Konsistenz der Ausdrucke verhindert, dass mit üblichen Stiften wie Filzstift oder Kugelschreiber auf den Ausdrucken Anmerkungen gemacht werden können. Die Ausdrucke sind nicht hitzefest und können deswegen auch nicht als Konzeptpapier umseitig im Laserdrucker bedruckt werden. Auch ein thermisches Laminieren ist deswegen nicht möglich. Festtintendrucker sind besonders empfindlich, was ein Verstopfen der Düsen anbetrifft. 
Die Vorratsbehälter für die Festtinten sind relativ klein. Bei Dauerdruck ist deswegen eine Beaufsichtigung notwendig, um rechtzeitig Tinte nachfüllen zu können. Auch die Kratzfestigkeit und UV-Beständigkeit der Ausdrucke lässt zu wünschen übrig. Manche Menschen stört der beim Drucken entstehende Wachsgeruch. Beim Scannen, Kopieren oder Faxen sollte der automatische Dokumenteneinzug nicht benutzt werden, weil die Hitze dort das Druckergebnis beschädigt und dies zu Verschmutzungen am Gerät führt.

Wer sollte mit Festtintendruckern arbeiten?

Die Vorteile der Festtintendrucker beziehen sich vor allem auf hohe Stückzahlen und langanhaltende Druckvorgänge. Die Nachteile kommen zum Tragen, wenn der Drucker oft ein- und ausgeschaltet wird, also bei geringeren Stückzahlen. Da der Preisvorteil bei kleinen Stückzahlen sowieso nicht so ins Gewicht fällt, sollten hier andere Druckverfahren gewählt werden. Wer aber viele Ausdrucke in Farbe anfertigen will, ist mit einem Festtintendrucker gut beraten. Auch wer großen Wert auf Umweltfreundlichkeit legt, sollte dieses Druckverfahren prüfen. Festtinten sind ungiftig, einfach zu entsorgen und drucken perfekt auf Recyclingpapier. Bei größeren Stückzahlen sind sie auf jeden Fall die umweltfreundliche Variante des Farbdrucks.

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