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Siebdruck

Der Siebdruck stellt eine interessante Drucktechnik dar, bei der die Drucke auf vielen verschiedenen und dabei unterschiedlichen Materialien erfolgen kann. Alternativ wird das Siebdruckverfahren aufgrund der Farbdurchlässigkeit an den druckenden Stellen auch als Durchdruck bezeichnet. Der Siebdruck gilt dabei aus historischer Perspektive nach dem Hoch- und Tiefdruck sowie dem Offsetdruck bzw. Flachdruck als viertes Druckverfahren.

Welche Möglichkeiten bietet das Siebdruckverfahren?

Zum Einsatz kommt dabei das so bezeichnete Schablonen-Druckverfahren, das Schablonen nutzt, die mittels eines Siebrahmens hergestellt werden. Dadurch lassen sich mit dieser Drucktechnik auch frei stehende, sehr detailreiche Grafiken abbilden. Das ist mit herkömmlichen Schablonen, beispielsweise aus Papier, nicht möglich.

Neben flachen Materialien, wie zum Beispiel Folien oder Platten, können mit dem Siebdruckverfahren auch geformte Objekte bedruckt werden. Typisches Beispiel hierfür sind Gerätegehäuse und Flaschen. In erster Linie werden allerdings Papiererzeugnisse, Folien bzw. Kunststoffe, Textilien, Metall, Glas, Keramik sowie Holz bedruckt.

Je nach Material stehen beim Siebdruck entsprechend spezielle Druckfarben zur Verfügung. Zudem sind Druckformate möglich, die mehrere Meter umfassen. Genutzt wird das Siebdruckverfahren insbesondere für industrielle Anwendungen und Beschriftungen, in der Werbung sowie im Textil- und Keramikdruck.

So funktioniert der Siebdruck

Als Druckform verwendet der Siebdruck einen mit Gewebe bespannten Rahmen in der Form eines Siebes. Der Rahmen besteht meistens aus Aluminium oder Metall, seltener aus Holz. Auf dieses Sieb wird dann eine Schablone aufgebracht. Dies geschieht in der Regel fotografisch, kann aber auch etwa im Rahmen von rein künstlerischen Arbeiten manuell bzw. von Hand erfolgen. Die Schablone hat dabei die Aufgabe, den Farbauftrag an bestimmten, durch das Druckbild festgelegte Stellen, gezielt zu verhindern. Um diese Vorgänge zu realisieren, muss die Schablone stets gezielt gestaltet und ausbelichtet werden.

Dafür wird das durchlässige Gewebe, also das Sieb, mit einer UV-aktiven Diazo-Kopierschicht überzogen, anschließend unter Verwendung der jeweiligen Motiv-Vorlage belichtet und zum Schluss wieder ausgewaschen. Die Druckfarbe wird dann ausschließlich durch die jeweiligen Öffnungen im Rahmengewebe bzw. im Sieb gedrückt. In der Regel nutzen die Anwender hierfür einen sogenannten Rakel, der mit einer Gummilippe ausgestattet ist.

Die Schablone gewährleistet den fehlerfreien Druck des Motivs

Von der Funktionsweise her wird die Druckform in der verwendeten Druckmaschine genau über dem Bedruckstoff befestigt. Wird dann die Farbe auf die Druckform aufgetragen und mithilfe des Rakels durch die von der Schablone festgelegten Öffnungen auf Folien oder einen anderen Bedruckstoff gestrichen, erhält man genau das gewünschte Druckmotiv.

Die Schablone macht dabei gezielt die Maschenöffnungen des Gewebes farbundurchlässig, durch die, dem jeweiligen Druckbild entsprechend, keine Druckerfarbe durchkommen soll. Nach Beendigung des anschließenden Druckvorgangs muss das bedruckte Material zum Trocknen ausgelegt werden. Grundsätzlich lassen sich mit dem Siebdruck sehr hohe Farbschichtdicken und eine enorme Lichtechtheit erreichen.

In welcher Form erfolgt die Ausbelichtung?

Für die Ausbelichtung der Druckform ist eine starke Lichtquelle mit einem vergleichsweise hohen UV-Anteil prädestiniert. Genutzt werden vor allem so bezeichnete Metallhalogenid-Lampen, die mit Leistungen bis zu 6.000 Watt aufwarten. Zudem wird mittlerweile auch UV LED für die Ausbelichtung genutzt. Das bringt Vorteile im Hinblick auf die thermische Belastung und den Energieverbrauch. Durch das MLP Multi LED Präzisionsverfahren lassen sich diesbezüglich Überstrahlungen vermeiden.

Die jeweils passende Belichtungszeit ist abhängig von der Feinheit des Gewebes bzw. des Siebes, von der genutzten Kopierschicht sowie von der Beschichtungsdicke. Allgemein gilt hier: Je dicker die Schicht ist, desto länger muss die Druckform letztendlich auch belichtet werden.

Folien gehen mit dem Siebdruck eine mehrwertige Symbiose ein

Der Siebdruck stellt ein beliebtes Verfahren dar, um Folien zu beschriften bzw. zu bedrucken. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel Kaschierfolien, Spiegelfolien und Transferfolien optimal bearbeiten und veredeln. Besonders gute Ergebnisse in Optik und Haptik erzielen beispielsweise hitzebeständige BOPET-Folien in Form von Kaschierfolien. Gleiches gilt für mit Aluminiumpulver metallisierte PET-Folien als Basis für besonders reißfeste Spiegelfolien.

Sehr beliebt in diesem Zusammenhang sind auch druckvorbehandelte Folien (hier: Acrylat und Corona). Wir setzen hier auf biaxial-orientierte PET-Folien, die eine gute Planlage gewährleisten und sich haftverbessert, lebensmittelecht sowie hitzebeständig präsentieren.

Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten machen den Siebdruck besonders interessant

Neben dem Bedrucken von Veredeln von biaxial-orientierte PET-FolienSpiegelfolien oder Kaschierfolien ist das Siebdruckverfahren noch in viele weitere Anwendungsszenarien involviert. Eingesetzt wird das Druckverfahren zum Beispiel im industriellen Bereich für die Herstellung von Frontfolien für den Geräte- und Maschinenbau oder auch für die Direktbedruckung auf geformten Kunststoffspritzteilen oder bearbeiteten Blechteilen.

Zudem lassen sich Prüf- und Sicherheitszeichen, Frontblenden, Typen- und Leistungsschilder, Aufkleber, Tastaturfolien, Textilien, Etiketten, Schilder sowie Werbe- und Marketingartikel viaSiebdruckbedrucken. Der Druck von Vierfarbsatz-Motiven und Rasterdrucken sind darüber hinaus ebenfalls möglich. Dadurch ist das Verfahren auch für hochwertige Effekt-Veredelungen ideal geeignet. Und nicht nur das: Im Bereich der Sonderanwendungen, wie beispielsweise der Druck von verschiedenen Resisten oder Speziallacken oder der Runddruck, ist die Siebdruckmethode ebenfalls fest etabliert.

Darum stellt der Siebdruck häufig das favorisierte Druckverfahren dar

Dass die Siebdruckmethode bevorzugt für viele verschiedene Verwendungszwecke infrage kommt, hat gute Gründe. Denn das Verfahren bietet eine breite Palette an Vorteilen und Qualitäten für unterschiedlichste Einsatzzwecke. Stellvertretend für diese Stärken stehen die folgenden vier Beispiele.

1. Textilbereich

Im Textilbereich nutzen die Hersteller vorzugsweise das Siebdruckverfahren aus gleich mehreren Gründen. So bleiben die Stoffeigenschaften beim Anwenden des Siebdrucks unverändert. Zudem kann man sich in der Regel auf hochwertige Druckergebnisse mit einer eindrucksvollen Farbbrillanz verlassen. Hinzu kommt, dass der jeweilige Aufdruck waschbeständig ist, was gleichzeitig auch die Haltbarkeitsdauer maßgeblich erhöht.

2. Industrieanwendungen

Im Rahmen von Industrieanwendungen setzen viele Anwender auf den Siebdruck, da das Verfahren für die Erstellung von kratzfesten, hitzebeständigen und farbverbindlichen Druckerzeugnissen steht. Ganz wichtig dabei: Mit demSiebdruckist die exakte Wiedergabe der Farben des jeweiligen Corporate Designs gewährleistet.

3. Außenwerbung und Outdoor-Marketing

Die Druckergebnisse weisen eine sehr hohe Beständigkeit auf. Das macht das Verfahren auch für die Bedruckung von Outdoor-Produkten äußerst interessant. Das gilt insbesondere für das Segment der Außenwerbung. Denn zu den Stärken bzw. Vorteilen des Siebdrucks zählt auch die Wetterfestigkeit des jeweiligen Aufdrucks. Daher werden zum Beispiel Allwetterplakate, Poster, Transparente, Schilder, Aufkleber oder Klebefolien sehr oft via Siebdruckverfahren gefertigt.

4. Künstlerische Arbeiten

Dank der Präzision des Siebdrucks, der Nutzung von Volltonfarben und einem stets akkuraten Farbauftrag ist das Verfahren hervorragend für künstlerische Arbeiten prädestiniert. Dadurch sind zum Beispiel auch spezielle Farbeffekte möglich. Zudem kann das Siebdruckverfahren einen unterschiedlich dicken Farbauftrag ohne Qualitäts- oder Zeitverluste realisieren.

Anwender profitieren von der großen Anzahl an möglichen Bedruckstoffen

Im Allgemeinen lassen sich Papiere, Textilstoffe, Metalle und Kunststoffe mit dem Siebdruckverfahren bedrucken. Besonders häufig wird das Verfahren zum Beispiel für die Bedruckung von geformten und starren Halbzeugen aus Metall und Kunststoff genutzt. Bei der industriellen Fertigung von Frontfolien spielt das Verfahren ebenfalls eine tragende Rolle. Für die Bedruckung kommen hier in erster Linie Materialien wie PVC, Polyester und Polycarbonate zum Einsatz. Die Materialstärken liegen dabei in der Regel zwischen 0,05 und 5,0 Millimeter. Herstellerbedingt schwankt allerdings oftmals das Bogenformat. Eine Länge von 900 bis 1200 Millimeter und eine Breite von 500 bis 700 Millimeter stellen in diesem Bereich eine oft genutzte Größenordnung dar. Demgegenüber sind die Abmessungen bei der Labelfertigung in den meisten Fällen deutlich kleiner.

Umfassende Möglichkeiten: Zugriff auf viele verschiedene Farben

Je nach Verwendungszweck variieren oftmals auch die benötigten Farben bzw. Farbkombinationen. Jedem Anwender des Siebdruckverfahrens stehen grundsätzlich alle Volltonfarben zur Verfügung. Diese können miteinander gemischt werden, um die jeweils gewünschten Zwischentöne zu erhalten. Dadurch ist jeder erdenkliche Farbton umsetzbar. Einige der möglichen Farben verfügen dabei über eine ausgeprägte Spezialisierung. Im Textilbereich kommen zum Beispiel bevorzugt hochdeckende Plastisolfarben zum Einsatz. Andere Spezialfarben ermöglichen ganz besondere Szenarien. So ist beimSiebdruckauch das Aufbringen von Weiß als Schriftfarbe oder sogar als Grundfarbe auf einem dunklen Bedruckstoff bzw. Zielmedium jederzeit möglich. Bei der Farbwahl ist die Entscheidung immer abhängig von der visuellen Wirkung sowie insbesondere von den Haftungseigenschaften, der Beständigkeit der Farben im Aufdruck sowie der Trocknungszeit.

Auf einen Blick - diese Vorteile bietet das Siebdruckverfahren

  • Qualitativ hochwertige Druckergebnisse
  • Volle Farbbrillanz und Lichtechtheit
  • Beständiger und lange haltbarer Druck
  • Hoher Farbauftrag gewährleistet eine hervorragende Deckung
  • Variable Farbschichtdicke
  • Abriebfeste und witterungsbeständige Druckergebnisse
  • Fast alle Materialien mit planen Oberflächen sind bedruckbar
  • Zugriff auf viele verschiedene Farben
  • Großes Spektrum an Sonderfarbtönen und Farbeffekten
  • Besonders kostengünstig bei großen Stückzahlen bzw. Auflagen
  • Hohe Waschbeständigkeit (bei Textilien)
  • Nahezu alle Motive sind umsetzbar

FAQ

Wie funktioniert Siebdruck?

Was kann mit Siebdruck bedruckt werden?

Wofür kommen beim Siebdruck Folien zum Einsatz?

Welche Vorteile hat der Siebdruck?

Eignen sich Folien als Bedruckstoff für das Siebdruckverfahren?

Welche Vorteile hat der Siebdruck im Textildruck?

Was macht den Siebdruck für die Außenwerbung geeignet?

Weshalb wird das Siebdruckverfahren auch im künstlerischen Bereich eingesetzt?

Ist im Siebdruck auch ein Rasterdruck möglich?

Werden im Siebdruckverfahren auch Leiterplatten hergestellt?

Was können wir für Sie tun?

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