Polycarbonat / PC

Polycarbonat - darum ist dieses Material für Folien prädestiniert

Für die Herstellung von Folien wird häufig auch Polycarbonat (in Kurzform: PC) genutzt. Chemisch zählt der Thermoplast Polycarbonat dabei zu den Polyestern. Das Material lässt sich dank bestimmter Eigenschaften und Merkmale sehr flexibel in der Praxis einsetzen. Es ähnelt im Hinblick auf die allgemeine Charakteristik teilweise Polymethylmethacrylat (kurz: PMMA). Beide Materialien können glasklar hergestellt werden.

Eigenschaften von Polycarbonatfolien

Polycarbonate bieten verschiedene Eigenschaften, die das Material für die Herstellung von Folien prädestinieren. So verfügt der Thermoplast über eine hohe Durchschlagfestigkeit und erweist sich als extrem schlagzäh, äußerst temperaturbeständig und zudem isolierend. Als weitere Vorteile gelten in diesem Zusammenhang auch die optische Transparenz von Polycarbonaten sowie die insgesamt hohe Dimensionsstabilität.

Auf einen Blick - von diesen Attributen profitieren Sie

Schlagzähigkeit / Schlagfestigkeit

Im Fokus steht hierbei die Fähigkeit von Polycarbonat, mechanische Belastungen und Stoßenergie zu absorbieren. Im Gegensatz zu vielen anderen Werkstoffen sind Folien aus Polycarbonat dank ihrer Schlagfestigkeit bzw. Schlagzähigkeit deutlich belastbarer.

Durchschlagfestigkeit

Polycarbonate weisen eine Durchschlagfestigkeit von 30 kV/mm auf (Aggregatzustand: fest). Andere thermoplastische Kunststoffe, wie zum Beispiel Polyethylenterephthalat (kurz: PET), kommen demgegenüber nur auf eine Durchschlagfestigkeit von etwa 20 bis 25 kV/mm. Allerdings handelt es sich bei diesen Werten um keine Materialkonstante. Vielmehr sind sie abhängig von verschiedenen Faktoren.

Temperaturbeständigkeit

Die enorme Temperaturbeständigkeit respektive Wärmeformbeständigkeit stellt einen besonderen Vorteil von Polycarbonatfolien dar. Die Beständigkeit umfasst dabei eine Skala von - 40 °C bis 130 °C. Dies erlaubt sehr anspruchsvolle Nutzungen mit Dauergebrauchstemperaturen von etwa 105 °C. Kurzfristig ist der Thermoplast sogar bis zu einer Temperatur von 150 °C wärmeformbeständig. Für derart kurzfristig oder auch dauerhaft höhere Temperaturen sind andere Werkstoffe nicht geeignet.

Dimensionsstabilität

Unsere Polycarbonatfolien bleiben auch unter wechselnden Umgebungsbedingungen (Luftfeuchtigkeit, Temperatur etc.) zu jeder Zeit maßhaltig.

Weitere positive Eigenschaften

Zudem sind ein hohes Kriechmodul (Kennzeichen für die Retardation), eine hohe Steifigkeit und Festigkeit sowie eine sehr hohe Transparenz charakteristische Merkmale für Polycarbonate. Hinzu kommen hervorragende dielektrische Eigenschaften sowie eine sehr gute elektrische Isolationsfähigkeit. Das ermöglicht die Verwendung im Bereich der Elektronik. Durch Beschichtungen unterschiedlicher Art lässt sich bei Bedarf auch die Kratzfestigkeit von PC-Folien erhöhen. Möglich ist außerdem die Herstellung von speziellen Diffusor Folien aus Polycarbonat. Diese bieten im Vergleich zu anderen eine optimierte Lichtstreuung. Weiterer Vorteil: Folien aus dem Thermoplast PC lassen sich hervorragend bedrucken.

Polycarbonatfolien bieten vielfältige Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung

Folien aus dem Thermoplast PC lassen sich sowohl kleben und prägen als auch stanzen und schneiden. Mit Einschränkungen ist es zudem möglich, Folien dieser Art zu lasern. Außerdem können Folien aus diesem thermoplastischen Material sehr gut und einfach bedruckt werden. Auch das so bezeichnete Tiefziehen (Zugdruckumformen) sowie Hinterspritzen (Sonderverfahren im Spritzguss) bietet sehr gute Optionen im Hinblick auf die Weiterverarbeitung und Veredelung.

So lassen sich gerade durch das Tiefziehen Werkstoffe in dreidimensionale Formen ziehen. Dies geschieht mithilfe von Unterdruck. Mitunter werden Polycarbonatfolien auch bei der Hochdruckverformung (kurz: HPF) und im Rahmen von Film Insert Molding Prozessen (in Kurzform: FIM) genutzt. Mithilfe von FIM entstehen dabei Kunststoff-Bauteile mit einer funktionalen oder dekorierten Oberfläche.

Flexibel und vielseitig - Einsatzmöglichkeiten von Polycarbonat Folien

Unsere Folien sind prädestiniert für vielfältige Verwendungszwecke. Vorzugsweise nutzen unsere Kunden die PC-Folien als Bedienfelder und -blenden, Folientastaturen, Frontblenden, Tastenfelder, Typenschilder, Etiketten oder Overlays. Neben diesen Einsatzmöglichkeiten kommen Polycarbonat Folien auch bei der Herstellung von Membranschaltern, Isolatoren (insbesondere Wärme- und Durchschlagisolierungen), gedruckte Leiterplatten sowie EMI-Abschirmungen. Eine wichtige Funktion erfüllen die PC-Folien auch als Material für medizinische Verpackungen und bei Anwendungen, bei denen es zu einem direkten Kontakt mit Lebensmitteln kommt.

Welche Verfahren kommen bei der Verarbeitung zum Einsatz?

Um Polycarbonate zu verarbeiten, können alle für Thermoplaste gängigen Verfahren eingesetzt werden. Ein typisches Beispiel hierfür stellt das Spritzgießen dar. Dabei ist hier zwingend darauf zu achten, dass aufgrund der hohen Viskosität (Zähigkeit von Flüssigkeiten bzw. Gasen) der Schmelze ein entsprechend erhöhter Spritzdruck erforderlich wird. Die Temperatur während der Verarbeitung liegt in der Regel bei maximal 320 °C. Bevor die Polycarbonate verarbeitet werden können, muss ihnen die Restfeuchte durch eine gezielte Trocknung entzogen werden. Bei 120 °C bringen Hersteller die Restfeuchte innerhalb von vier bis 24 Stunden auf unter 0,01 Prozent. Zudem lässt sich PC gut mit Reaktionsharzklebstoffen oder auch Lösungsmitteln (Dichlormethan etc.) kleben.