PLA-Bio Folie

PLA-Bio Folie aus nachwachsenden Rohstoffen

PLA-Bio Folie wird aus Polyactid (PLA) hergestellt, umgangssprachlich wird auch der Ausdruck Polymilchsäure verwendet. Polyactid ist ein künstlich im Labor hergestelltes und somit synthetisches Polymer. Im Gegensatz zu Kunststoff aus petrochemischen Grundstoffen ist PLA aber ein Bio-Kunststoff nach EU-Norm 13432. Polyactid wird aus Milchsäure und Maisstärke synthetisiert, also auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Deswegen besitzt das Material eine Molekülstruktur, die biologisch abbaubar ist. Produkte aus PLA-Bio Folie sind demnach kompostierbar. Allerdings bieten nur industrielle Kompostieranlagen Bedingungen, die ein erfolgreiches Kompostieren ermöglichen. Bei industrieller Kompostierung wird das Material innerhalb von wenigen Monaten zersetzt. Im Gartenkompost oder der freien Natur dauert der Zersetzungsprozess weitaus länger.

 

Einsatzgebiete für PLA-Bio Folie

PLA-Bio Folie wird aufgrund seiner mechanischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften als Ersatzmaterial für erdölbasierte Thermoplaste eingesetzt. Der Bio-Kunststoff wird zum Beispiel bei der Herstellung von Folien und Hohlkörpern wie Flaschen, Dosen, Bechern, Formteilen und vielen Gebrauchsgegenständen des täglichen Lebens verwendet. Tiefziehprodukte und Verpackungsfolien wie Sichtfenster für Kartonverpackungen oder komplette Folienverpackungen sind häufige Anwendungsgebiete. Bio-Tragetaschen und Luftpolsterbeutel sind weitere typische Beispiele für Einsatzgebiete des kompostierbaren Kunststoffs. PLA-Bio Folie wird auch für die Herstellung von Einweggeschirr und Einwegbesteck verwendet. Nach Gebrauch können Geschirr und Besteck kompostiert werden kann.

 

Einsatz von PLA-Bio Folie in der Landwirtschaft

In Gartenbau und Landwirtschaft kommen Mulchfolien aus PLA-Bio Folie zum Einsatz. Diese Folien zur Bodenabdeckung verringern den Aufwuchs von Unkraut, erhöhen die Bodentemperatur um ca. 2° Celsius und sorgen so für bessere Wachstumschancen bei kühleren Außentemperaturen. Dort wo eine Kulturpflanze wachsen soll, sind die Mulchfolien gelocht. Mulchfolien aus petrochemischer Produktion werden meist aus Polyethylen-Folie hergestellt. Großer Vorteil der Mulchfolien aus PLA-Bio Folie ist, dass die Folien am Ende der Vegetationszeit einfach untergepflügt werden können. Das aufwändige Sammeln, Säubern und Entsorgen des Folienmaterials, wie bei Folien aus fossilen Grundstoffen notwendig, entfällt. Durch diese Einsparung bei Arbeitszeit und Aufwand wird der etwas höhere Preis der Mulchfolien aus PLA-Bio Folie ausgeglichen.

 

Der Herstellungsprozess von PLA-Bio Folie

Die PLA-Bio Folien von Bleher werden durch Fermentierung, also eine enzymatische oder mikrobielle Umwandlung organischer Stoffe erzeugt. Pilzkulturen und Milchsäurebakterien verarbeiten dabei Stärke und Zucker zum Zwischenprodukt Milchsäure. Bei 180° C erfolgt dann unter Hinzufügung des Katalysators Zinnoxid die Polymerisation.

Die erzeugte Molekülstruktur als L- oder D-Lactide entscheidet über die Haltbarkeit und Abbaubarkeit des Bio-Kunststoffs. Wie die Molekülstruktur ausfällt, hängt von der Art der hinzugefügten Fermentationsbakterien ab. Außerdem können die Eigenschaften des später entstehenden Folienmaterials durch Copolymerisation mit anderen Monomeren beeinflusst werden. Kristallinitätsgrad und Molekülmasse sind wichtige Einflussfaktoren für das Eigenschaftsspektrum des Kunststoffs. Dabei ist immer zu beachten, dass reines PLA ein noch nicht gebrauchsfertiger Bio-Rohstoff ist. Das gewünschte Ausgangsmaterial für die Folienproduktion entsteht erst durch Additive oder Compounds, die dem PLA beigemengt werden. Die dadurch erzeugte Mischung ist dann maßgeschneidert für die jeweils erwünschten Anwendungen.

 

Kompostierbarkeit von PLA-Bio Folie

Die optimont® PLA-Folien sind industriell kompostierbare Kunststofffolien. Sie werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Die lebensmittelechte Qualität der Folien und ihre sehr gute Transmissionsrate für Feuchtigkeit prädestinieren die PLA-Bio Folien für den Einsatz im Lebensmittelbereich. Aber selbstverständlich lassen sich auch Produkte aus dem Non-Food-Bereich mit den Folien verpacken oder durch Sichtfenster attraktiv für die Konsumenten gestalten. Die Kompostierbarkeit der Folien ist zertifiziert nach den Normen DIN CERTCO, DIN EN 13432 und ISCC Plus. Unter geeigneten Bedingungen wird PLA-Bio Folie durch Mikroorganismen in natürliche Bestandteile wie Kohlendioxid und Wasser zersetzt. Bei diesen Abbauprozessen entsteht kein Mikroplastik, das heute als große Gefährdung von Umwelt und Tierwelt gilt.

 

Eigenschaften von PLA-Bio Folie

Die Eigenschaft, die PLA-Bio Folie von vielen anderen industriell hergestellten und verarbeiteten Folien am stärksten unterscheidet, ist ihre bereits erwähnte Kompostierbarkeit. PLA-Bio Folie ist transparent, verfügt über eine hohe Transparenz für UV-Licht und ist kratzfest. Die Folie besitzt einen hohen Glanzfaktor hat eine hohe Oberflächenspannung und ist gut durchlässig für Wasserdampf. Gegenüber Fetten, Öl und Wasser ist sie beständig. Lebensmittelrechtlich sind die Folien als Verpackungsmaterial zugelassen und entsprechen geltenden Vorschriften und Standards für den Kontakt mit Lebensmitteln. Die Folie ist flexibel und lässt sich auch maschinell sehr gut verarbeiten.

 

Umweltfreundlichkeit von PLA-Bio Folie

Die Verwendung von PLA-Bio Folien trägt zur Reduzierung der Umweltbelastung bei. Im Vergleich zu herkömmlichen Kunststofffolien werden bei der Produktion weniger fossile Brennstoffe verbraucht und weniger Treibhausgasemissionen verursacht. Am Ende ihrer Lebensdauer können die PLA-Bio Folien biologisch abgebaut und in Grundbestandteile zerlegt werden. Die Herstellung aus erneuerbaren, pflanzlichen Ausgangsstoffen verringert den Verbrauch von Grundstoffen aus der Petrochemie und trägt damit zu einer Verringerung der Nachfrage nach fossilen Energieträgern bei. Ein Recycling von PLA-Bio Folien ist derzeit nicht möglich. Nur Produktionsreste aus der Folienproduktion können bereits direkt wieder in den Produktionsprozess eingebracht werden. PLA-Filament, das im 3D-Druck verwendet wird, kann teilweise schon in Recyclingprozesse überführt werden. Forschungen, die in Richtung eines Recyclingprozesses für PLA-Bio Folie gehen, sind aber derzeit im Gange.

 

Die Zukunft von PLA-Bio Folie

Für eine umweltfreundlichere Folienindustrie ist zu hoffen, dass die Entwicklung bei den PLA-Bio Folien weitergeht und die kompostierbaren Folien aus nachwachsenden Rohstoffen ihren Marktanteil ausbauen. Neben vielen Vorteilen gibt es dabei auch  Herausforderungen. Dazu gehört die Entwicklung effizienterer und energiesparenderer Herstellungsprozesse und die Implementierung von Recyclingsystemen mit sortenreiner Sammlung. Es gilt die  Probleme anzugehen, die im Zusammenhang mit der Einbeziehung von PLA in vorhandene Recyclinginfrastrukturen stehen. Die Zukunft von PLA-Bio Folie steht und fällt mit der kontinuierlichen Innovation und Verbesserung der Produktions- und Recyclingtechnologien sowie einer zunehmenden Akzeptanz für biologisch abbaubare Materialien in der Wirtschaft.

Für die Reduzierung von Umweltauswirkungen der Verpackungsindustrie sind PLA-Bio Folien und andere Folien aus nachwachsenden Rohstoffen ein wichtiger Schritt.

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