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TCA Vorbehandlung

Mit einer TCA-Vorbehandlung Folien aufnahmefähiger machen

Die Oberfläche einer unbehandelten Polyesterfolie ist glatt und hat eine geringe Oberflächenspannung. Eine solche Oberfläche ist kaum benetzbar, Druckfarben oder Lösemittel sowie Klebstoffe und Haftvermittler halten nicht darauf. Es ist nicht möglich solche Folien zu Kaschieren oder zu Laminieren, denn die Beschichtungen halten nicht auf der Folie. Ebenso ist es unmöglich aus einer solch unbehandelten Folie eine Verbundfolie herzustellen, denn die Folien haften nicht aneinander. Um den Folien zum Beispiel als Inkjetfolien Eigenschaften zu verleihen, die eine solche Weiterverarbeitung ermöglichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Vorbehandlung: TCA-Vorbehandlung, Corona-Vorbehandlung oder PU-Vorbehandlung.

TCA-Vorbehandlung zur Erhöhung der Oberflächenspannung

Voraussetzung für die Benetzbarkeit von Folien und die dadurch bedingte Haftfähigkeit von Substanzen auf der Folie ist eine erhöhte Oberflächenspannung. Eine solche Erhöhung der Oberflächenspannung kann durch eine Behandlung in einem elektrischen Feld - die sogenannte Corona-Vorbehandlung - oder durch eine chemische Herangehensweise erreicht werden. Bei der TCA-Vorbehandlung werden die Polyesterfolien einer zwei- bis vierprozentigen Trichloressigsäure ausgesetzt. Dadurch erhöht sich die Oberflächenspannung auf bis zu 80 Dyne was die Benetzungsfähigkeit stark verbessert.

Andere Arten der Vorbehandlung von PET-Folien

Neben der TCA-Vorbehandlung stehen noch andere Verfahren zur Verfügung, um die Polarität und die Oberflächenspannung von PET-Folien zu verändern und damit die Aufnahmefähigkeit für Druckfarben, Laminat oder Klebebeschichtungen zu verbessern. Hier ist zunächst die Corona-Vorbehandlung zu erwähnen. Dabei wird die Folienoberfläche für eine kurze Zeit einer elektrischen Corona-Entladung ausgesetzt. Am Ende des Folienfertigungsprozesses wird die Folie dabei zwischen einer polierten Walze aus Aluminium oder Stahl und einer eng daran anliegenden, isolierten Elektrode hindurchgeführt. In der Elektrode wird von einem Hochfrequenzgenerator eine Wechselspannung von 10 bis 20 kV erzeugt. Alle bei diesem Prozess auftretenden Effekte sind noch nicht vollständig erforscht. Aber auch die Corona-Vorbehandlung setzt wie die TCA-Vorbehandlung die Oberflächenspannung herauf und verbessert die Benetzbarkeit von Folien.
Mit der PU-Vorbehandlung wird bei Bleher ein weiteres Verfahren eingesetzt, das insbesondere für Beschichtungstechniken geeignet ist, die auf PU (Polyurethan) basieren. Ob für Ihren Verwendungszweck eine PET-Folie geeignet ist, die durch TCA-Vorbehandlung, Corona-Vorbehandlung oder PU-Vorbehandlung haftfähiger gemacht wurde, das klären Sie am besten mit unserem Vertrieb.

Testtinten zur Prüfung der Haftfähigkeit für PET-Folien

Ob und in welcher Stärke eine TCA-Vorbehandlung oder ein anderes Vorbehandlungsverfahren bei einer Folie gewirkt hat, das kann zum Beispiel mit Hilfe eines Tintentestes ermittelt werden. Dafür gibt es am Markt spezielle Dyn-Testtinten. Sie haften bei unterschiedlichen Oberflächenspannungen auf Folie. Bei den zu testenden Folien werden zunächst Testtinten für niedrige Oberflächenspannungen eingesetzt. Nach und nach werden Testtinten für höhere Oberflächenspannungen getestet, bis eine Benetzung der Folie nicht mehr erreicht wird. Diese Methode ermöglicht die Ermittlung der Oberflächenspannung, kann aber keine Aussagen zu polaren oder dispersiven Wechselwirkungen der Oberflächenspannung machen.

Die Kontaktwinkelvermessung zur Prüfung der Haftfähigkeit für PET-Folien

Bei dieser auch als Randwinkelmessung bezeichneten Testmethode zur Überprüfung der Wirksamkeit einer TCA-Vorbehandlung, wird ein Flüssigkeitströpfchen auf einer Folienoberfläche platziert. Unter starker Vergrößerung wird der Rand- oder Kontaktwinkel des Tropfens zur Folienoberfläche gemessen. Je größer dieser Winkel ausfällt, desto schlechter ist die Benetzung, je kleiner, desto besser.
Durch den Einsatz unterschiedlicher, chemisch reiner Testflüssigkeiten können mit Hilfe dieses Verfahren auch polare und dispersive Anteile der Oberflächenspannung der PET-Folie ermittelt werden. Dazu ist es notwendig, dass die Oberflächenspannungen sowie die polaren und dispersiven Anteile der Testflüssigkeiten bekannt und genau definiert sind.

Anwendungsgebiete für die TCA-Vorbehandlung

Die TCA-Vorbehandlung wie sie bei Bleher Folien durchgeführt wird, erhöht die Oberflächenspannung unserer PET-Folien auf bis zu 80 Dyne. Ein solcher Wert eignet sich insbesondere zur Herstellung von Klebebändern. Auch starker Klebstoff haftet sehr gut auf den mit TCA-Vorbehandlung veredelten Folien. Bitte setzen Sie sich mit unserem Vertrieb in Verbindung, wenn Sie für solche Anwendungen Folien suchen. Gerne informieren wir Sie zu unterschiedlichen Oberflächenspannungen und den jeweiligen polaren und dispersiven Anteilen an der Oberflächenspannung unserer Folien, die durch Corona-Vorbehandlung, PU-Vorbehandlung oder TCA-Vorbehandlung in unserem Fertigungsprozess erreicht werden.

Was können wir für Sie tun?

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