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Folien-Lexikon

Verpackungsfolie

Verpackungsfolien für unterschiedliche Anwendungsbereiche

Für die Verpackungsindustrie werden Folien aus verschiedenen Materialien und Materialkombinationen für unterschiedliche Zwecke angeboten. In der Lebensmittelindustrie, aber auch im Non-food-Bereich werden Verpackungsfolien als Vollverpackungen, aber auch als Sichtfensterfolien verwendet, die in Kartonverpackungen eingesetzt werden. Auch farbige und bedruckte, beschichtete oder kaschierte Folien finden hier Anwendung, je nach Zweck der Verpackung. Entsprechend beschichtete Folien bieten zum Beispiel auch UV-Schutz.

Verpackungsfolien als Stretchfolien

Stretchfolien dienen in der Logistik zum Verpacken der Ladung und leisten hier sowohl eine Schutz- wie auch eine Stabilisierungsfunktion. Die Stretchfolie verhindert ein Verrutschen der Ladung und stellt eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Ware und Transportpalette her. Stretchfolien werden meist aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) gefertigt. Auch in anderen Bereichen kommen Stretchfolien zum Einsatz, so etwa in der Landwirtschaft als Silofolien, in denen Futtermittel zur Vergärung verpackt werden. Sowohl für den Logistikbereich wie auch in der Landwirtschaft gibt es die dehnbaren Verpackungsfolien transparent oder eingefärbt.

Verpackungsfolien aus unterschiedlichen Materialien

Je nach Anwendungsbereich und den Anforderungen an die mechanischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften an eine Verpackungsfolie, können Verpackungsfolien aus unterschiedlichen Materialien gefertigt werden. Im Folgenden werden einige Folien aus dem Bleher Sortiment vorgestellt, die aus unterschiedlichen Grundstoffen gefertigt werden.

Verpackungsfolie aus BO-PET-Material

Am breitesten ist das Bleher Folienangebot im Bereich der BO-PET-Folien, also von Folien, die aus Polyethylenterephthalat hergestellt werden und anschließend biaxial gereckt werden. Man spricht von biaxialer Orientierung der Folien, was den Namen BO-PET erklärt. Im Produktionsprozess werden die Folien in Laufrichtung und quer dazu unter Wärmeeinwirkung gedehnt, was die mechanischen Eigenschaften und die Hitzebeständigkeit und Dimensionsstabilität verbessert.

optimont® Produktbeispiele für BO-PET

  • optimont® 501 - glasklare, einseitig haftverbesserte und somit bedruckbare, hitzebeständige und lebensmittelkonforme Folie für Sichtfenster in Verpackungen

  • optimont® UC - ultraklare, hochglänzende, zur Bedruckbarkeit einseitig haftverbesserte Folie. Die BO-PET-Folie ist hitzestabilisiert, lebensmittelecht und wird als Sichtfenster für Verpackungen benutzt. Sie dient in Verpackungen als Barriere-Folie und ist mit allen gängigen Druckverfahren bedruckbar, ebenso mit Laserdruckern und Kopierern

  • optimont® AF - glasklare, einseitige Anti-Fog beschichtete Folie mit haftverbesserter Oberfläche. Die Folie ist ebenfalls hitzebeständig, lebensmittelkonform und dient dort als Sichtfenster, wo eine Anti-Fog-Eigenschaft erforderlich ist, also etwa bei Lebensmitteln mit Restfeuchtegehalt

  • optimont® 501-R-PET - auch diese Folie ist biaxial-orientiert, glasklar und verfügt über eine einseitig haftverbesserte Oberfläche. Sie ist lebensmittelkonform, hitzebeständig hat gute Barriereeigenschaften und wird bis zu 90% aus Post-Recycling-Inhalten gefertigt

Verpackungsfolie aus A-PET-Material

optimont® 500-A-PET-Folie wird aus amorphem Polyethylenterephthalat hergestellt. Amorph bedeutet, dass das Material schnell abgekühlt wird und dadurch keine Kristallstruktur entwickelt. Der Vorteil des amorphen Materials ist die sehr gute Verformbarkeit bei hoher Transparenz. Dadurch kann optimont® 500-A-PET-Folie für Sichtfensterhinterklebungen verwendet werden, die übers Eck gehen und damit eine noch bessere Sicht auf das verpackte Produkt ermöglichen. A-PET verfügt über hohe Reißfestigkeit und Stoßbeständigkeit. Es bietet gute Barriereeigenschaften gegenüber Feuchtigkeit und Gasen, ist recyclebar, allerdings nicht hitzebeständig wie BO-PET-Materialien.

Verpackungsfolie aus Polymilchsäure

Verpackungsfolien aus PLA wie die Bleher-Folie optimont® PLA werden aus Polyactid hergestellt, das aus Milchsäure und Maisstärke gewonnen wird. Die Folie wird also auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Sie ist zertifiziert, industriell kompostierbar, lebensmittelecht und verfügt über einen hohe Transmissionsrate für Feuchtigkeit. Insbesondere im Bereich von Biolebensmitteln kommt optimont® PLA-Folie als Sichtfensterfolie zum Einsatz. Aber auch andere Lebensmittelhersteller oder Non-Food-Anbieter, die Wert auf kompostierbare Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen legen, greifen zu der Folie mit einer hohen, natürlichen Oberflächenspannung.

Verpackungsfolie aus Cellulose-di-Acetat

optimont® CDA-Folie wird aus Holzfaserzellulose hergestellt, also ebenfalls aus einem nachwachsenden Rohstoff. Bis zu einer Stärke von 115 µm ist die Folie zur Kompostierung auf einem normalen Komposthaufen geeignet. Stärkere Folien erfordern eine technische Kompostierung. Auch diese lebensmittelechte Folie verfügt über einen natürlichen Anti-Fog-Effekt und überzeugt durch sehr gute Planlage. Sie wird als Sichtfenster für Verpackungen eingesetzt, für Fensterlaminierungen und Hinterklebungen sowie bei der Drucklaminierung. Für die thermische Laminierung auf Karton, zum Heißsiegeln auf verschiedenen Materialien und auch auf sich selbst haben wir die Qualität optimont® CDA-BIOSEAL-Folie entwickelt. Die siegelfähige Oberfläche ist auf der Innenseite der Folienrolle zu finden.

Die älteste Verpackungsfolie – Cellophan

Ebenfalls aus Zellulose wird schon seit über einem Jahrhundert Cellophan hergestellt. Der Markenname hat sich bei dieser Folie als Produktname durchgesetzt. Der Grundstoff Cellulosehydrat, das auch unter der Bezeichnung Zellglas oder Glaspapier bekannt ist, wird aus Zellulosebrei, der sogenannten Holzpulpe gewonnen. Aus dem Wort Zellulose und aus dem französischen oder griechischen Wort für durchsichtig, durchscheinend „diaphane" leitet sich der Name Zellophan ab. Lange Jahre war Cellophan die einzige durchsichtige Folie zum Verpacken von Lebensmitteln. Erst nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Cellophan nach und nach durch günstigere und strapazierfähigere Folien aus der Petrochemie ersetzt. Durch seine Fertigung aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz erlebt das Material aus Umweltgründen im Moment eine Renaissance.

Die EU-Verpackungsordnung

Die EU-Verpackungsverordnung (PPWR) legt ab 2030 und verstärkt ab 2040 fest, dass Verpackungsfolien einen bestimmten Anteil an Recyclingmaterial enthalten müssen. In bestimmten Bereichen wie bei Verpackungen für unverarbeitetes und frisches Obst und Gemüse, bei Verpackungen, die in Cafés und Restaurants mit Lebensmitteln und Getränken befüllt und auch dort konsumiert werden sowie für Einzelportionen von Saucen, Gewürzen, Sahne oder Zucker werden Verpackungsfolien ganz verboten. Ebenso sind sehr leichte Kunststofftragetaschen mit einer Stärke unter 15 µm nicht mehr zugelassen und auch Miniaturverpackungen für Toilettenartikel. Es gilt also für die Folienindustrie und für Folienanwender eine Übergangsfrist von fünf Jahren, in denen entsprechende Produkte mit Recyclinganteil oder aus alternativen Materialien entwickelt werden müssen.

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